Bericht der VFB-Fußballschule bei der Spvgg Besigheim - Interview mit Ibrahim und seinem Papa Ahmad

Ibrahim trägt ein Trikot mit dem Wappen des VfB Stuttgart auf der Brust. Es steht dem Achtjährigen gut. Der F-Jugend-Spieler der Spvgg Besigheim hat es bekommen, als  auf dem Nebenplatz des Gustav-Siegle-Stadions die VfB-Fußballschule zu Gast war. Das war Mitte August. "Diese vier Tage waren richtig toll", sagt Ibrahim. "Ich würde gleich wieder ins VfB-Camp gehen."

So schnell geht das aber nicht. Martin Bühler lacht. Der stellvertretende Jugendleiter der Spvgg hat den Besuch der Fußballschule des benachbarten Bundesligisten organisiert. "Ab 45 Teilnehmern gibt es einen kostenlosen Teilnehmerplatz, der vom Verein frei vergeben werden kann", erzählt er. "Ich habe dann in der Jugendtrainergruppe nachgefragt, wer denn diesen Platz verdient hätte. Von Bastian Naumann kam die Anregung, dass Ibrahim ein Kandidat sein könnte."

Naumann trainiert den jungen Syrer bei den F-Junioren. Ibrahim hat erst mit seinem Papa Ahmad gekickt, der aus Syrien flüchten musste. "Seit fünf Jahren bin ich jetzt in Deutschland, seit 3 Jahren in Besigheim", berichtet der Vater.

Hier fühlt sich die Familie Hemedi wohl. Jetzt spielt Ibrahim bei der Spvgg Fußball. Das macht ihm viel Spaß. Als Achtjähriger probiert er alles aus. "Stürmer und Verteidiger, links und rechts. Ich bin auch gerne mal im Tor."

Sein Vater ist aus Damaskus geflüchtet, der Hauptstadt Syriens. "Das ist eine große Geschichte", sagt Ahmad mit leiser Stimme. Dann erzählt er einen Teil davon. "Ich bin damals alleine gekommen, mit Booten, in Autos." Erst mal Richtung Westen, nach Nordafrika. "Nach Algerien, dann nach Marokko, dann mit dem Boot nach Spanien, weiter nach Frankreich. Da bin ich einen Monat geblieben, dann im Auto und mit einem bisschen Laufen nach Deutschland."

In seiner Heimat tobte der Krieg. "Mein Bruder ist gestorben, als Bomben gefallen sind." Es war eine schwere Zeit. "Unsere ganze Familie war in der Wohnung meines Vaters und meiner Mutter versammelt, und ich habe viele Geschwister. Da war viel Stress, keiner konnte wegen des Kriegs arbeiten, es gab keinen Strom, kein Wasser." Also machte sich Ahmad irgendwann auf den Weg, flüchtete aus Syrien.

Später kam seine Familie nach, die Frau und Ibrahim. "Mit Visum und allen Papieren." Inzwischen hat der Achtjährige ein kleines Brüderchen. Die Hemedis sind nun in Besigheim zu Hause. "Damaskus ist groß, Besigheim klein, aber es ist auch eine alte Stadt", sagt Ahmad. "Das Umgewöhnen war nicht zu schwer." Auch der achtjährige Ibrahim fühlt sich wohl. "Besigheim ist sehr gut." Und das Fußballspielen bei der Spvgg auch. "Hier habe ich Freunde."

Sein Lieblingsfußballer ist Cristiano Ronaldo. "Wie der Tore schießt, das ist toll. Und er schießt viele Tore." Seit Ibrahim in der Fußballschule des VfB Stuttgart war, schaut der Zweitklässler der Friedrich-Schelling-Schule aber auch auf den schwäbischen Bundesligisten.

Papa Ahmad freut sich über seinen lachenden Sohn, wenn der vom Fußball redet. Beide sprechen immer besser Deutsch. "Als ich ins Land gekommen bin, habe ich erstmal sechs Monate lang einen Kurs gemacht", erzählt Ahmad. "Ich konnte ja nur Arabisch."

Sprache ist wichtig für die  Integration. Bei Ibrahim geht manches leichter. Er lernt schnell, auch weil er voll dazu gehört, in Besigheim und bei der Spvgg. Martin Bühler lächelt nochmal. "Deswegen übt man ein Ehrenamt aus, wegen solcher Jungs. Solche Kinder geben einem viel zurück. Davon kann man dann wieder zehren, wenn man sich zwischendrin fragt, warum man das alles macht."

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